Ich habe mein Traumauto gekauft

Gestern habe ich einen VW-Bus gekauft, der so alt ist wie ich. Das bedeutet auch, ich bin laut KfZ-Regelungen alt genug für ein historisches Kennzeichen. Ich weiß noch nicht, was ich davon halte.

Das Bild zeigt einen VW-Bus, Baureihe T3 in weiß mit einem orangen Streifen horizontal die Seite entlang. Es ist ein kantiger Bus in typischer 80er-Bauweise. Er steht auf dem Hof eines wenig glamourösen Autohandels.

Warum ausgerechnet so ein VW-Bus? Einerseits, weil das eines der ersten Autos war, in denen ich als Kind mitgefahren bin. Meine Eltern fuhren damals einen himmelblauen T3 (so nennt man diese Baureihe, weil es die dritte Transporter-Reihe von VW war). Er war als Camping-Bus ausgebaut und hatte ein Hochdach. Es war ein früheres Modell als mein jetziges, mit noch noch deutlich weniger Leistung. In Kombination mit dem schweren Ausbau bedeutete das, meinem Vater zufolge, dass man auf der Autobahn schonmal von 40-Tonnern überholt wurde, vor allem bergauf. Eine andere Geschichte zum damaligen Bus ist der von einem Auffahrunfall. Ein Mittelklasse-Auto krachte dabei ins Heck des Busses meiner Eltern. Das Resultat: Das auffahrende Auto war Schrott, der Bus hatte lediglich ein paar Kratzer. Die Stoßstangen des T3 sind in ihrer Robustheit geradezu legendär.

Andererseits ist der T3 für mich interessant, weil er aus moderner Sicht ungewöhnlich ist. Motor und Antrieb sitzen im Heck, der Motor ist ein Boxer (hier immerhin schon wassergekühlt), die Lenkung hat noch keine Servo-Unterstützung und so gut wie alles an diesem Fahrzeug ist leicht zu reparieren.

Mein Modell hat statt den ca. 50 PS des damaligen Busses immerhin um die 78 und verfügt über einen fast leeren Laderaum, von Holzplatten als Boden und einem kleinen Schrank abgesehen. Das reicht völlig, um nicht den Verkehr aufzuhalten. Es gibt Exemplare mit 90 oder, in wenigen Fällen, sogar über 100 PS. Ich finde es aber interessant, ein Auto mit einem Vergasermotor zu fahren, und dieser Motor ist der stärkste von dieser Sorte in einem T3.

Wie man dem Auto ansieht, war es für das Rote Kreuz im Einsatz, und zwar im Süden Italiens. Der große Vorteil daran liegt in den klimatischen Bedingungen dort: Wenig Regen und so gut wie kein Schnee bedeuten, dass alte Autos dort deutich weniger unter Rost leiden als das in Deutschland der Fall ist, wo im Winter sehr viel Streusalz auf den Straßen verteilt wird. Das war mit ausschlaggebend bei meiner Kaufentscheidung: Der Unterbau des Fahrzeugs sieht tatsächlich überraschend gut aus.

Mein Plan mit diesem Bus ist - natürlich - der Ausbau zu einem Reisemobil. Der leere Laderaum spielt mir dabei in die Karten. Die elektrische Lüftung im Dach ist auch ein nettes Plus. In der scheint allerdings irgendein Fremdkörper zu hängen, man hört ein leises Knattern, wenn man sie laufen lässt. Das muss ich mir bei Gelegenheit ansehen.

Ich werde einiges an Arbeit in das Fahrzeug stecken und zweifellos auch einiges an Geld, wann immer ich einen Fachmann für die ein oder andere Arbeit brauche. Diese Arbeiten werde ich hier dokumentieren. Ich freue mich schon drauf!